Burgruine Waldeck

Burgruine Waldeck

Verfall & Ewigkeit, Basalt & Panoramablicke

Ein etwa 641 Meter hoher Basaltkegel rund fünf Kilometer östlich von Kemnath schrieb Geschichte. Denn auf seinem Gipfel befand sich eine der ältesten Burgen der Oberpfalz. 

Geschichte

Erstmals urkundlich erwähnt wurde Burg Waldeck im Jahre 1124. Sie war damals im Besitz von Gebhard, Landgraf von Leuchtenberg. Die Burg ist auf dem Heiratsweg an den Leuchtenburger gekommen. Vermutet wird, dass die Herren von Pettendorf-Lengenfeld-Hopfenohe die Burg errichtet haben. Nach dem Tod des letzten Pettendorfers 1119 ging der Teil des Besitzes um Kemnath über die Erbtochter Heilwiga von Lengenfeld auf dem Heiratsweg an die Landgrafen von Leuchtenberg über.

Die Leuchtenburger blieben 164 Jahre die Herren auf dem superiori castro zu Waldeck. Ihre Ministerialen nannten sich demgemäß "Obernburger". 1283 verkaufte Landgraf Friedrich II. von Leuchtenberg die Burg mit Teilen der umliegenden Herrschaft Waldeck an Herzog Ludwig von Bayern.

Die rheinpfälzischen Kurfürsten blieben bis zum 30-jährigen Krieg die Herren von Waldeck-Kemnath. Nach dem Sieg von General Tilly in der Schlacht am Weißen Berg über Kurfürst Friedrich von der Pfalz erhielt Herzog Maximilian von Kaiser Ferdinand die Oberpfalz als Pfand für die von ihm verausgabten Kriegskosten. 1623 erhielt er die Kurwürde und 1628 bekam er die Oberpfalz als Eigentum übertragen.

Während des 30-jährigen Krieges wurde die Burg Zufluchtsort für Bürger der Stadt Kemnath und von Adeligen aus der Umgebung. 1648 kam es zu einer Belagerung der Burg durch den in schwedischen Diensten stehenden General Königsmarck von Falkenberg. Erschrocken durch die Beschießung der Burg bedrängte der Landrichter Nikolaus du Quesnoy den Burgkommandanten, die Burg zu übergeben. Der Landrichter wurde danach festgenommen und die auf der Burg befindlichen Musketiere, einschließlich des Kommandanten, traten in schwedische Dienste über.

Trotz des am 24. Oktober 1648 geschlossenen Waffenstillstandes endete die Besetzung der Burg erst am 5. Oktober 1649. In der Besatzungszeit wurden die Verteidigungsanlagen der Burg verbessert und im darunterliegenden Ort 22 Häuser abgebrochen, um das Schussfeld zu erweitern. Bis 1698 war die Burg Sitz des Landrichteramtes Waldeck-Kemnath.

Im Spanischen Erbfolgekrieg wurde die Burg von kaiserlichen Truppen belagert und im Oktober 1704 eingenommen. Auf Befehl Kaiser Josephs I. wurde sie 1705 "geschleift", daran beteiligten sich Handwerker und Fachleute aus Nürnberg, Amberg, Kemnath und Waldeck. Die restlichen Burganlagen, Wirtschaftsgebäude und Stallungen wurden erst 1707 demoliert. Zwar wurde die Burg wieder aufgebaut, sie brannte jedoch 1794 aus und ist seither Ruine.

Aktuelles

Seit einigen Jahrzehnten wird die Burganlage wieder ausgegraben und restauriert. Einen großen Anteil hat der Heimat- und Kulturverein Waldeck e.V. beigetragen. An der Freiluftkapelle St. Ägidius finden regelmäßig Gottesdienste statt. Seit knapp zehn Jahren finden hier jährlich auch Theateraufführungen auf einer Freilichtbühne mit 300 Sitzplätzen statt. Die Vorführungen vom Landestheater Oberpfalz gehören heute zum festen Kulturprogramm.

Lage

Der Markt Waldeck gehört zur Stadt Kemnath liegt an der Bundesstraße B22 zwischen Weiden und Bayreuth.

 

Parkmöglichkeit Schlossberg

Parkplatz bei Alter Friedhof

Am Schlossberg, 95478 Kemnath (OT Waldeck)

 

KONTAKT

Heimat- und Kulturverein Waldeck e.V.

Im Höritz 28, 95478 Kemnath (OT Waldeck)

Telefon: 09642 / 915528
Telefax: 09642 / 915529
E-Mail: 
vorstand@markt-waldeck.de

Web: www.markt-waldeck.de


Wander- & Radwege

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